Projekte der Landesgartenschau Bamberg 2012

Luftbild des ERBA-Geländes
Luftbild des ERBA-Geländes

Zur Eröffnung der Landesgartenschau ist die Realisierung folgender Projekte geplant.

  • "Bürgerpark" auf der ERBA-Insel ("Nordpark")
  • Fischtreppe auf dem LGS-Gelände
  • Weinberg am Michaelsberg
  • Treidelpfad am Alten Kanal
  • Uferweg am linken Regnitzarm zwischen Friedensbrücke und Welcome-Hotel
  • Gärtnerstadt
    - Entwicklung eines Leitbilds "urbaner Gartenbau" in Bamberg
    - Neubewertung der Gärtnerflächen im Stadtdenkmal
    - Erhalt und Entwicklung der bedeutenden Gärtnerflächen als UNESCO-Welterbe
    - Erhalt und Entwicklung der Gärtnerflächen als strukturierendes Element in der Stadtplanung
    - Gewährleistung einer gärtnerischen Zukunft für eine junge Generation Gärtner
    - Touristische Erschließung der Gärtnerstadt
    - Steigerung von Image und Identität der Bamberger Gärtner(stadt)
  • Hain
  • Fischtreppe am Hollergraben

Auch im Landkreis Bamberg sind einige Projekte geplant:

  • Memmelsdorf - Schloss Seehof Gartenanlagen
  • Ebrach - Kloster und Abteigarten
  • Frensdorf - Bauernmuseum
  • Ellertal - Skulpturenweg
  • Aurachgrund - Beweidungsprojekt "Aurachochse"
  • Markt Zapfendorf - Obstsortenanlage Lauf
  • Regnitztal - "SandAchse Franken"
  • Maintal - "Flussparadies Franken"
  • Ellertal - Skulpturenweg, Giechburg
  • Markt Heiligenstadt - Tourismuszentrum Fränkische Schweiz

Weinberg am Michaelsberg

Blick auf den Michaelsberg
Blick auf den Michaelsberg

Ziel: Wiederbelebung der Jahrhunderte alten Weinbautradition (historischer Weinbau im Berggebiet von Gaustadt bis Bug ist ab dem 11. Jhdt. bis zum Ende des 19. Jhdt. aufgrund urkundlicher Aufzeichnungen und Karten bzw. alter Stiche nachzuweisen)

Hintergrund: Der "Kammerathen-Garten" am Südhang des Michaelsbergs war bis zur Säkularisation der fürstbischhöfliche Weinberg. Das Kloster St. Michaelsberg mit seinen Weinbergen in der sich westlich des Klosters erstreckenden Immunität, war größter Weinbergsbesitzer Bambergs. Neben der Säkularisation, die die Teilung der kirchlichen Güter zur Folge hatte, führte zum Ende des 19. Jahrhunderts insbesondere das Auftreten der Reblaus und Reb-Krankheiten zum Untergang der Häckertradition in Bamberg und großen Teilen Frankens. Heute erinnert neben der Ausstellung im Gärtner- und Häckermuseum insbesondere die St. Urbani-Prozession der Bamberger Häcker im Mai an die jahrhunderte alte Weinbautradition Bambergs.

Die Landesgartenschau Bamberg GmbH hat hierzu gemeinsam mit der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) und der Bürgerspital-Stiftung, sowie nach intensiven Gesprächen mit der Unteren Denkmalschutzbehörde, dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege und der Unteren Naturschutzbehörde ein Konzept für einen naturnahen, umweltgerechten und wirtschaftlich betriebenen Weinberg erarbeitet. Das Konzept bestätigt die Machbarkeit der Errichtung eines Weinberges und die Wirtschaftlichkeit des Betriebes.

Chronologie

  • 29. Januar 2008: Vorstellung des Konzeptes im Beratungs- und Entscheidungsgremiums der LGS GmbH als Teilprojekt der Landesgartenschau 2012
    - Vorhaben wird einstimmig als Teilprojekt freigegeben
  • 10. April 2008: Sitzung des Naturschutzbeirates
  • 17. April 2008: Umweltsenat spricht sich für Anlage eines naturnahen Weinberg am Südhang des Michaelsbergs aus
    - umweltgerechte Bewirtschaftung und Einhaltung von Auflagen wie z.B. Verzicht auf Pflanzenschutzmittel
    - Anlage eines Lehrpfades
    - Ersatzpflanzungen am Rand des Gartens
  • Mai 2008: Ortsbegehung mit den Vertretern des Naturschutzes, nach den Festsetzungen aus dem Naturschutzbeirat wurde der schützenswerte Bestand erfasst und wird im künftigen Weinberg erhalten
  • 28. Mai 2008: Pressegespräch/Otsbegehung mit dem Naturschutzbeirat:
    - Billigung des Eingriffs in den vorhandenen geschützten Landschaftsbestandteil Michaelsberg (4:1 Stimmen)
    - Aufnahme der vorhandenen Arten und Ersatzpflanzungen für Rodung (im Verhältnis 1:1)
    - aus Sicht des fünfköpfigen Fachgremiums ist der geplante Weinberg eine "Chance für Bamberg"
  • Mitte Juni 2008: Vergabe der Bewirtschaftung durch Martin Bauerschmitt, Ziegelanger/Zeil am Main (aus insgesamt 12 Interessenten ausgewählt)

Treidelpfad am Alten Kanal

Gestaltungsplan des Treidelpfades
Gestaltungsplan des Treidelpfades

Ziel: Funktionale und gestalterische Aufwertung des historischen Treidelpfad entlang des Alten Kanals zwischen Schloss Geyerswörth und Walkmühle bzw. Schleuse 100.

Der erste Teilabschnitt zwischen Schloss Geyerswörth und Nonnenbrücke wird 2008 umgesetzt.
Die Maßnahme beinhaltet die Herstellung einer durchgehenden 2,50 m breiten Fußwegverbindung entlang des westlichen Kanalufers auf einer Länge von ca. 350 m.

Der 2. Bauabschnitt (Realisierung 2010) auf einer Länge von 60 m wird in Höhe des bestehenden City-Cafés sehr nahe am Ufer verlaufen, sodass hier eine besondere Stegkonstruktion mit vorgesetzter Gabionenwand erforderlich wird. Der Weg wird in diesem Bereich so weit angehoben, dass der neu errichtete Zugang zum City-Café niveaugleich angeschlossen

Hintergrund: Zum Konzept des Weges gehört die Herstellung von Sichtfenster. Diese geben den Blick auf die historischen Kräne am Kanal frei oder bieten Platz für die Wiederherstellung der gepflasterten Uferböschung z.B. im Bereich hinter dem künftigen Tourismuszentrum im alten Stadtbad.

Der Bereich hinter dem ehemaligen Stadtbad als künftigem Tourismuszentrum wird zukünftig attraktiver und mit einem neuen Steg erschlossen. Ein Platz wird die Passanten zum Ausruhen einladen, an der gepflasterten Böschung hinab führt eine historische Treppe zum Gondelanleger, wo man bei einer romantischen Fahrt die Komposition aus historischer Stadtkulisse in Verbindung mit der Naturbelassenheit des Ufers erleben kann.

Die Landesgartenschaugesellschaft Bamberg 2012 verfolgt mit der Gestaltung der Wegeverbindung das Ziel, auch die historischen Zusammenhänge vor Ort wieder erlebbar zu machen. In erstaunlicher Geschlossenheit sind hier die historischen Anlagen des Hafens, der Schleuse und des Treidelpfades vorhanden. Das Gestaltungskonzept wurde in enger Abstimmung mit der Denkmalpflege und der Unteren Naturschutzbehörde beschlossen.

Insgesamt wird der Weg hohe Aufenthaltsqualität innerhalb der Altstadt bieten, Sitzmöglichkeiten werden den Spaziergänger zum Verweilen und zum Genießen der historischen Umgebung einladen. Der Gesamteindruck des neuen Weges orientiert sich am historischen Ursprungszustand und wird gleichzeitig modernen Bedürfnissen wie Barrierefreiheit gerecht. So können alle Bambergerinnen und Bamberger einen Teil der Altstadt auf neue Art und Weise in direktem Bezug zum Wasser erleben.

Im Februar wurde der Bewuchs der Uferböschung am Alten Kanal und entlang des ehemaligen Treidelpfads intensiv ausgelichtet. In Zukunft eröffnen sich vom Alten Kanal und von Schloss Geyerswörth aus ganz neue Blickwinkel und Sichtbeziehungen auf die Dach- und Gebäudelandschaft des Weltkulturerbes in Bambergs Innenstadt. So kann von der Straße "Am Kanal" wieder die Obere Pfarre und der Turm von Schloss Geyerswörth wahrgenommen werden.

Die jetzt geschaffenen Sichtfenster wurden aufgrund der daran anschließenden Baustellen - hier wird unter anderem das historische Pflaster des Kanals wieder das Ufer befestigen - etwas größer ausgeschnitten. Die Bäume und Sträucher, die neben den eigentlichen Sichtfenstern gefällt wurden, werden wieder austreiben und die Sichtfenster auf die gewünschte Breite beschränken. Zudem ist die Landesgartenschaugesellschaft zu Ersatzpflanzungen verpflichtet. Gleiches gilt für die Fällungen hinter dem Café, auch hier werden die Bäume im Lauf des Jahres wieder austreiben und die Einschnitte in den Uferbewuchs auf das absolut notwendige Maß beschränken.

Treidelpfad
Treidelpfad
Sichtfenster vor der Ausholzung
Sichtfenster vor der Ausholzung
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